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Zur Historie von Experimental- / Amateurfunk in Wismar und der Ingenieur-Akademie

Telefunken

Um sich auf diese Zeitreise einzulassen, empfehle ich als Einstieg diese Telefunken-Jubiläumsfestschrift zu “25 Jahre Telefunken“ von 1928. Auf der Website der Foundation for German communication and related technologies (http://www.cdvandt.org/index.htm /© Arthur O. Bauer - PA0AOB) ist sie hinterlegt. Diese Festschrift mit 345 Seiten (!) brilliert durch detaillierte Einblicke in die Firmengeschichte und die damalige Technik gleichermaßen! Mein Prädikat für die Lektüre: sehr empfehlenswert für technisch wie auch historisch Interessierte!

Festschrift "25 Jahre Telefunken" 1928

 Telefunken-Zeitung

Technische wie historische Rückblicke - sehr interessant! Hier die Ausgabe August 1919.

Die linke Zeichnung in obiger Collage entstammt einer frühen Schrift zur "Gesellschaft für drahtlose Telegrafie m.b.H. - Sytem Telefunken" von 1904 (!) (https://www.cdvandt.org/Tel-Buch-1919-Kapitel-1.pdf) und einem Katalog von Telefunken aus dem Jahre 1919 („Stationen und Geräte“) (https://www.cdvandt.org/Tel-Buch-1919-Teil-2-1.pdf). Sie beinhalten bereits Teile der späteren Festschrift von 1928.

Link zur gesamten Festschrift von 1928 unter: http://www.cdvandtext2.org/25%20Jahre%20Telefunken.pdf  /42MB!

Telefunkens Marketing 1923

Folgerichtig führt das Unternehmen bereits 1923 ihr quasi "Corporate Design“ ein.

Die einheitlichen Verpackungen, Festschrift „25 Jahre Telefunken", Kap. Unsere Rundfunkpropaganda
die Vorgaben, Festschrift „25 Jahre Telefunken", Kap. Unsere Rundfunkpropaganda

 

 

 

Zu vielen Geräten von Telefunken/ Datenblätter: https://www.cdvandt.org/telef_datenbl.htm

Deutsche Funk-Patente ab1878 (!) : https://www.cdvandt.org/Patents%20DE.pdf

Jungingenieure bei Telefunken/ Förderung des "Kommerziellen Denkens"

„Telefunken“ war für viele Wismarer Absolventen in diesen Jahren ein erstrebenswerter Arbeitgeber. Hans Bredow schildert in der Festschrift „25 Jahre Telefunken“ von 1928 das Einstellungsprozedere der Jungingenieure. „…Er (Graf Arco ) siebte seine Mitarbeiter aus einer großen Zahl aus… 1904 wurden an jedem Quartalsersten eine Anzahl Ingenieure neu eingestellt, von denen mindestens 90% schon nach kurzer Zeit wieder hinausflogen… Die Ausbildung der (dann) neu eintretenden Ingenieure leitete Graf Arco damals persönlich.“ (Kapitel „Vom Ingenieur zum Telefunken-Direktor“, Hans. Bredow ab S.237 ff) Zu dieser Ausbildung der Jungingenieure bei Telefunken gehörte als erstes die Förderung des „kommerziellen Denkens“ des Ingenieurs durch das unbedingte Kennenlernen einer Verkaufstätigkeit.

Denn "...dem weit verbreiteten Fehler technischen Arbeitens ohne oder mit ungenügendem wirtschaftlichen Einschlag wird durch das persönliche Erlebnis des Wettbewerbes mit der Konkurrenz erheblich entgegengewirkt." (Festschrift „25 Jahre Telefunken“, 1928, Kap. „Technik und Verkauf“, Michael Lock, S. 164)

Großes Interesse an Funkamateuren

Telefunken war sehr aufgeschlossen den Funkamateuren gegenüber. Man erkannte das fachliche Potential wie auch einen sich daraus ergebenen Markt. Im Jahre 1927 rief die Firma Telefunken in Deutschland zu einem Wettbewerb auf. Gewünscht war ein Sende-Empfangsgerät, was Sender und Empfänger in einem Gehäuse vereinte. Es war der erste Wettbewerb dieser Art und hatte eine starke Resonanz. Die preisgekrönten Geräte waren im "Funkbastler" 1927 ausführlich vorgestellt worden.

(Fast zur gleichen Zeit veröffentlichte Manfred von Ardenne nach einer längeren Amerikareise im Augustheft 1927 recht detailliert den "Heutige(n) Stand der amerikanischen Rundfunktechnik".)

1930 brachte Fa. Telefunken einen speziellen Amateur(funk)Empfänger T 32 heraus. Ein Geradeausempfänger in Form eines 0-V-2. Die Neuheit: ein Spulenrevolver.

Darf ein Bastler patentierte Geräte nachbauen?

Telefunken lässt dazu im "Funkbastler" 1927/ Heft 17 klarstellen:

Dienstreise Heinrichs zu Telefunken 1926

In einem  Brief aus Chemnitz  (Dr.-Ing. Kurt Heinrich verbrachte meist die Semesterferien in seiner alten Heimat und im Erzgebirge) im September 1926 an den Akademiedirektor Michenfelder kündigt Heinrich seine Vorstellungen zu einem dienstlichen Abstecher nach Berlin an.